Ein Hersteller gewinnt an einem einzigen Tag drei Pole-Positions in drei verschiedenen Fahrzeugklassen – so etwas hatte es in der Geschichte der IMSA WeatherTech SportsCar Championship bislang noch nicht gegeben. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen über 20 Grad ließen die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport während der 20-minütigen Zeitenjagd nie einen Zweifel an ihrer Stärke aufkommen. Matt Campbell, der bereits in den beiden Trainings am Freitagnachmittag und Samstagmorgen schnellster Fahrer der Topklasse GTP gewesen war, setzte sich bereits zur Halbzeit der Session souverän an die Spitze. Der Australier wurde rund vier Minuten vor dem Ende des Qualifyings kurz von Markenkollege Jaminet verdrängt, setzte aber sofort einen erfolgreichen Konter. Sein Vorsprung am Ende: 0,090 Sekunden. Die beiden Porsche 963 des Werksteams werden den vierten Saisonlauf der nordamerikanischen IMSA-Meisterschaft gemeinsam aus der ersten Startreihe aufnehmen. Das neue Kundenauto von JDC-Miller MotorSports qualifizierte der Niederländer Tijmen van der Helm auf Rang neun.
„Ein sehr gutes Ergebnis“, freut sich Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Nach den starken Trainingsleistungen am Freitag und Samstagvormittag hatten wir mit einem guten Ergebnis im Qualifying gerechnet, aber mit Platz eins und Platz zwei? Nein, damit nicht. Das Ergebnis zeigt, dass uns gute Schritte in die richtige Richtung gelungen sind. Auch auf Seiten unseres neuen Kundenteams JDC-Miller MotorSports sehe ich eine tolle und positive Lernkurve. Es sieht auch auf deren Seite gut aus. Unsere Daten lassen uns hoffnungsvoll auf den Renntag blicken. Wir freuen uns darauf. Gratulation auch an unsere Kundenteams in den beiden GT-Klassen. Drei Poles an einem Tag für Porsche – das ist ein Traum.“
„Wir hatten unser starkes Tempo bereits in den Trainings angedeutet. Es ist großartig, dass wir dies im Qualifying in ein solch starkes Ergebnis umgemünzt haben“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor von Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Auch wenn wir zuletzt in Long Beach gewonnen haben: Das gesamte Team hat konsequent und hart an weiteren Verbesserungen gearbeitet. Wir haben an allen Fronten maximal an Fortschritten gefeilt. Auch unsere Kollegen aus der FIA WEC haben unter anderem bei Testfahrten einen erheblichen Beitrag dazu geleistet. Vor allem in den Bereichen Software und Systeme sind dadurch Fortschritte gelungen. Ich freue mich für das gesamte Team. Hoffentlich können wir morgen einen weiteren Sieg folgen lassen.“
Der knallgelbe Porsche 963 des Kundenteams JDC-Miller Motorsports nahm erstmals an offiziellen Sessions der IMSA WeatherTech SportsCar Championship teil. Während der erfahrene Deutsche Mike Rockenfeller einen Großteil der Fahrzeit in den Trainings absolvierte, war im Qualifying der erst 19-jährige Tijmen van der Helm am Steuer der Startnummer 5. Der Youngster steigerte sich im Verlauf der 20-minütigen Zeitenjagd immer weiter und sammelte wichtige Daten vor dem ersten Renneinsatz des Teams in der Topklasse GTP.
Die Kundenmannschaften von Porsche in den beiden GT-Klassen der IMSA-Serie rundeten einen großartigen Tag für Porsche Motorsport ab. Der Österreicher Klaus Bachler feierte am Steuer des Porsche 911 GT3 R von Pfaff Motorsports die Pole-Position in der GTD-Pro-Klasse. Bachler teilt sich die Startnummer 9 im Rennen mit dem Franzosen Patrick Pilet. In der GTD-Kategorie überzeugte der Amateurfahrer Alec Udell. Der US-Amerikaner setzte sich im Qualifying überraschend sogar gegen Profipiloten anderer Hersteller und Teams durch und fuhr zur ersten Pole für Kellymoss with Riley in der IMSA-Serie. Der „Rexy“ genannte Neunelfer von AO Racing startet von Platz drei. Die Nummer 91 von Kellymoss with Riley erreichte Rang neun, das Auto von Wright Motorsports fuhr auf Platz 15.
Der vierte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship geht über 2:40 Stunden. Das Rennen auf dem berühmten Laguna Seca Raceway startet am Sonntag um 12:10 Uhr Ortszeit (21:10 MESZ).
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Endlich die erste Pole-Position für den neuen Porsche 963! Seit dem Rennwochenende in Long Beach sind uns spürbare Fortschritte gelungen. Das hat sich in Laguna Seca sofort gezeigt. Wir sind in beiden Trainings am schnellsten gewesen und haben das nun auch im Qualifying gezeigt. Auf dieser Strecke ist das Überholen sehr schwierig. Umso wichtiger ist es, dass wir mit beiden Autos aus der ersten Reihe starten werden. Die Strategie wird im Rennen ein entscheidender Faktor sein. Ich hoffe, wir können ganz vorn bleiben.“
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Ein perfekter Tag für Porsche und unser Werksteam: die erste Pole – und dann gleich mit beiden Autos in der ersten Reihe. Platz zwei ist für mich ein gutes Ergebnis. Wir hatten vor der Zeitenjagd noch einmal einige kleine Anpassungen am Setup vorgenommen. Das hat sich ausgezahlt. Unser Auto war richtig schön zu fahren. Mir ist auf meiner schnellsten Runde ein kleiner Fehler unterlaufen. So etwas passiert manchmal. Nichtsdestotrotz ist und bleibt es für uns alle ein hervorragender Samstag. Ich freue mich für meinen Kollegen Matt, dass ihm die erste Pole-Position für den Porsche 963 gelungen ist.“
Tijmen van der Helm (Porsche 963 #5): „Uns sind im Qualifying weitere Fortschritte mit dem für uns ganz neuen Auto gelungen. Wir setzen unsere Lernkurve konsequent fort. Auf das Qualifyingergebnis kam es uns dabei weniger an. Nun schauen wir uns alle Daten an und setzen für den Renntag weitere Verbesserungen an unserem Porsche 963 um. Ich bin zuversichtlich.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Das ist der Wahnsinn! Ich bin zum allersten Mal in Laguna Seca und fahre ausgerechnet auf dieser schwierigen Strecke zu meiner ersten Pole in der IMSA-Serie – das ist unglaublich. Heute ist ein Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde. Wir haben hart gearbeitet und unseren Porsche 911 GT3 R immer weiter vorangebracht. Morgen gibt es die großen Pokale zu gewinnen. Wir wollen den Klassensieg.“
Alec Udell (Porsche 911 GT3 R #92): „Dieses Auto ist einfach großartig. Wir haben in den Trainings an den Details gearbeitet. Viel war gar nicht notwendig, um es optimal einzustellen. Das Ergebnis freut mich natürlich sehr! Die Zusammenarbeit mit meinem Teamkollegen Julien Andlauer ist super. Unsere gesamte Mannschaft macht einen mega Job. Einige Kollegen sind bereits vor einer Woche angereist, um unseren Porsche 911 GT3 R perfekt vorzubereiten – ein Traum!“
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:1. Campbell/Nasr (AUS/BR), Porsche 963 #7, 1:14,774 Minuten
2. Tandy/Jaminet (UK/F), Porsche 963 #6, 1:14,864 Minuten
3. Blomqvist/Braun (UK/USA), Acura #60, 1:14,979 Minuten
GTD-Pro-Klasse:
1. Bachler/Pilet (A/F), Porsche 911 GT3 R #9, 1:24,529 Minuten
2. Gunn/Riberas (UK/E), Aston Martin #23, 1:24,654 Minuten
3. Jundadella/Gounon (E/F), Mercedes-AMG #79, 1:24,706 Minuten
GTD-Klasse:
1. Udell/Andlauer (USA/F), Porsche 911 GT3 R #92, 1:24,539 Minuten
2. Sörensen/de Angelis (DK/CDN), Aston Martin #27, 1:24,647 Minuten
3. Jeannette/Priaulx (USA/UK), Porsche 911 GT3 R #80, 1:25,005 Minuten