Dienstag, 26. November 2024
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24h Nürburgring
17.05.2012

Einmal „Grüne Hölle“, Monte Carlo und zurück…

Englische Wochen für Norbert Siedler, der nach der Supercup-Absage von Barcelona gleich zwei Saisonhöhepunkten entgegenfiebert: Den legendären 24 Stunden auf der Nordschleife und dann eine Woche später dem mindestens ebenso historischen „Autoroulette“ von Monaco. Der Führende des Porsche Mobil 1 Supercup und seine ganz persönliche Vorschau…

Du hast gerade ein verrücktes Rennwochenende im Porsche Supercup hinter Dir, das mit einer Absage kurz vor dem Rennstart geendet hat…
Norbert: „Man hat beim Vorstart an einigen Autos defekte Felgen festgestellt, da war eine Rennabsage aus unserer Sicht die absolut richtige Entscheidung. Als Fahrer kann man der Porsche Markenpokal-Organisation nur dankbar sein, dass sie so viel Rückgrat gezeigt hat. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir an diesem Wochenende auf der Nordschleife im Carrera Cup unterwegs sind.“

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Die schwierigste Rennstrecke der Welt verzeiht keine Fehler, aber sie ist vielleicht der beste Ort, um auch im deutschen Markenpokal in Fahrt zu kommen…
Norbert: „Das stimmt: Ich hatte einen perfekten Saisonstart im Supercup und in der VLN-Serie, aber im Carrera Cup haben wir die Reifen im Qualifying noch nicht richtig auf Temperatur gebracht. Die Nordschleife ist meine Lieblingsstrecke, dort möchte ich meine Aufholjagd starten. Ich werde alles geben, aber das gilt natürlich genauso für das große 24 Stundenrennen, in dem ich zum ersten Mal an den Start gehe.“

Du fährst für Timbuli Racing und zählst mit dieser neuen Mannschaft immerhin zu den gefährlichen Außenseitern…
Norbert: „Schwer zu sagen. Wir werden Reifenseitig mit Sicherheit ein kleines Handicap haben, aber unser dritter Platz beim Saisonstart der VLN-Serie war ganz sicher kein Zufall. Die Stimmung im Team ist zumindest sehr positiv und wir freuen uns auch schon riesig, dieses Wahnsinnsrennen vor über 200.000 Zuschauern in Angriff zu nehmen.“

Du hast in Deiner Karriere schon die schnellsten Rennautos gefahren und die extremsten Rennstrecken der Welt erlebt. Was steckt wirklich hinter der „Grünen Hölle“?
Norbert: „Wer auf der Nordschleife schnell sein will, muss komplett schmerzfrei sein, das ist schon mal klar. Ich habe zumindest noch nichts Vergleichbares erlebt. Ok, ein Formel 1 Auto zu fahren, war natürlich das Höchste, aber damit könnte man am Ring schon lange nichts mehr anfangen. Und man muss auch damit leben können, dass man mit einem 500 PS starken Porsche GT3 R bei Höchstgeschwindigkeit auf einen Renault Clio oder auf einen Mini aufläuft. Ich hoffe, dass ich im Qualifying eine halbwegs freie Runde hinkriege und auch im Rennen zeigen kann, was möglich ist. Innerhalb einer Woche auf der Nordschleife anzutreten und dann gleich auf dem engen Kurs von Monaco ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen, der man sich als Rennfahrer stellen kann.“