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ROTAX MAX Challenge
02.07.2012

Hitzeschlacht von Ampfing läutet zweite RMC-Halbzeit ein

Es war ein heißes erstes Juli-Wochenende für die 130 Teilnehmer der ROTAX MAX Challenge. Den Regenrennen von Wackersdorf, Oppenrod und Templin folgte beim vierten Saisonlauf in Ampfing die große Hitzeschlacht - sozusagen vom einen Extrem ins andere.

Bei deutlich über 30°C wurde der Ampfinger Hitzekessel seinem Ruf einmal mehr gerecht und der Auftakt zur zweiten Halbzeit eine Belastungsprobe für Mensch und Material. Wem die tropischen Temperaturen noch nicht den Schweiß ins Gesicht trieben, dem gaben die heißen Rennen auf dem 1.060 Meter langen Vollgaskurs den Rest, denn sportlich wurde einiges geboten.

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MICRO-Cup: Tamino Bergmeier räumt ab
Tamino Bergmeier (EA) war an diesem Wochenende nicht zu bremsen. Nachdem sich der Schützling des B&W Kartteams die Pole-Position bei den Jüngsten geholt hatte, musste er sich im Prefinale zunächst Maximilian Krupper (M-Tec) beugen. Zur Rennhalbzeit konnte Bergmeier jedoch erfolgreich kontern und brachte den Laufsieg knapp vor Krupper nach Hause. Als Dritter kreuzte Robin Pelzl (CRG) den Zielstrich.

Leichtes Spiel hatte Bergmeier im Finale. Schon am Start gerieten seine Rivalen Pelzl und Krupper in Probleme und rutschten ans Ende des Feldes zurück. Bergmeier nutze die Chance und fuhr mit fast 14 Sekunden Vorsprung zum Doppelsieg. Hinter dem EA-Piloten waren es die Fahrer des Nintendo Teams Scheider, die die Ehrenplätze unter sich ausmachten. Letztlich ging der zweite Rang an den Tabellenführer Tim Kohl (M-Tec) vor seinem Stallgefährten Tizian Küster (Praga). Krupper erkämpfte sich mit einer Aufholjagd noch den undankbaren vierten Platz. Auch Pelzl hätte noch Podest-Chancen gehabt, hätte ihn eine Zeitstrafe nicht ans Ende des Feldes zurückgeworfen.

MINI-Cup: Vierter Sieg im vierten Rennen für Henkefend
Langsam aber sicher gilt Louis Henkefend (Topkart) als Titelfavorit Nummer eins. Der Versmolder kassierte in Ampfing den vierten Saisonsieg in Folge. Doch leicht machte es ihm die Konkurrenz nicht.

Allen voran trumpfte Luis Glania (Praga) im Zeittraining auf und sicherte sich die Pole-Position für das Prefinale. Auch hier war der Fahrer des Nintendo Teams Scheider in Topform und verteidigte seine Position bravourös gegen die direkten Verfolger Louis Henkefend, Tim Mika Metz (CRG) und weitere sechs Nachwuchspiloten. Gleich mehrfach wechselte in diesem Pulk die Spitze, wobei Glania über weite Strecken die Nase vorn hatte. Erst in der vorletzten Runde quetschte sich Henkefend im Infield vorbei und gewann knapp vor Glania und Metz.

Das Finale verlief ähnlich, jedoch hatte Henkefend diesmal die Zügel fester im Griff. Über die gesamte Renndistanz von 13 Runden hielt er sowohl Glania, als auch Metz in Schach, was ihm am Abend die maximale Punkteausbeute und den Ausbau der Tabellenführung bescherte.

JUNIOR-Cup: Doppelsieg für Philip Hamprecht
Das Trio Niklas Gränz (CRG), Philip Hamprecht (LH) und Laura Jebe (FK) drückte dem Wochenende der JUNIOR-Cup seinen Stempel auf. Gränz ging als Trainingsschnellster des Qualifyings hervor und konnte diesen Vorteil auch am Start zum Prefinale umsetzen. Der Hungener setzte sich zusammen mit Hamprecht im Schlepptau etwas vom Rest des Feldes ab, musste seinem Kontrahenten aber zur Rennhalbzeit die Spitze und damit auch den Sieg überlassen. Die Drittplatzierte Jebe geriet derweil unter Druck von Max Grün (CRG) und einer weiteren Verfolgermeute. Doch tapfer wehrte sich die Dame des Kartschmie.de-Teams gegen die männliche Konkurrenz und brachte ihre Position sicher ins Ziel.

Im Finale machten Hamprecht, Gränz und Jebe den Sieg unter sich aus, wobei Prefinalsieger Hamprecht auch diesmal die stärksten Nerven hatte und Platz eins erneut behaupten konnte. Mit einem starken Schlussspurt fand Jebe einen Weg an Gränz vorbei und belegte damit im Ziel die zweite Position vor dem Mann des KV Oppenrods. Auch Max Grün mischte wiederum vorne mit und hing an den Fersen des Führungstrios. Er verlor aber aufgrund einer Zeitstrafe wegen Startvergehens seinen vierten Schlussrang und landete im Mittelfeld.

JUNIOR-World: Eins, zwei, Dreyspring
Christopher Dreyspring (CRG) bestimmte das Geschehen der JUNIOR-World-Piloten. Der Bestzeit im Zeittraining fügte der Nürnberger zwei erstklassige Siege in den Rennen hinzu. Damit meldete sich Dreyspring eindrucksvoll im Titelkampf zurück und belegt nun den zweiten Tabellenrang.

Ganz vorne führt Marvin Pionke (Kosmic) die Gesamtwertung mit nur zwei Punkten Vorsprung an. Der Sieger von Templin war in Ampfing der einzige, der Dreyspring nur annähernd gefährlich werden konnte, sich letztlich aber zweimal mit Platz zwei begnügen musste. Rang drei ging im Prefinale noch an Lukas Wenig (Praga). Probleme im Finale bugsierten ihn aber ins vorzeitige Aus, so dass sich am Ende Sebastian Neuburger (CRG) über den letzten Podestplatz freuen durfte.

MAX-Cup: Erster Sieg für Tim Schneider
Das erste Mal vergisst man nie: So wird Tim Schneider (Energy) wohl besonders gerne an das Wochenende von Ampfing zurückdenken. Der Leichlinger trumpfte schon im Zeittraining mit der Bestzeit im 27-köpfigen Feld auf und überzeugte auch in den Rennen mit einer souveränen Leistung. Am Ende sah er in beiden Läufen als Gewinner den Zielstrich und freute sich am Abend über die ersten Siege seiner Karriere.

Sein härtester Gegner war Teamkollege Niklas Rosenbach. Er konnte Schneider in beiden Rennen teilweise die Führung streitig machen, zog aber schließlich beide Male den Kürzeren gegen seinen Stallgefährten. Im Schatten des zweifachen Energy-Doppelsiegs hielten aber auch Templin-Sieger Fabio Katzor (Tonykart) und Iris Perey (M-Tec) den Anschluss. Nachdem sich die beiden im Prefinale in die Quere kamen und so ihre guten Positionen verspielten, kämpften sie sich im Finale bravourös nach vorne. Perey schaffte als Dritte den Sprung aufs Podium und verdrängte Katzor knapp auf den undankbaren vierten Platz.

MAX-World: Oberheim gewinnt mit richtiger Reifenwahl
In der MAX-World-Klasse sah alles nach einem Alleingang von Christopher Friedrich (Praga) aus. Der Mann aus dem Team von M-Tec Praga Racing gab den Ton im Zeittraining an und war auch im Prefinale eine Klasse für sich. Mit fast zwei Sekunden Vorsprung gewann der Griesheimer vor Tabellenführer Larry ten Voorde (EA) und einer exzellent aufgelegten Jenny Wurster (Intrepid).

Hektisch wurde es vor dem Finale: Ein kurzer Regenschauer hatte die Piste unter Wasser gesetzt, was die Piloten vor die Qual der Reifenwahl stellte. Mit Christopher Friedrich, Luka Kamali (CRG), Jenny Wurster und Maximilian Schickedanz (CRG) entschieden sich nur vier Piloten für den Profilreifen. Die Taktik sollte aufgehen – aber nur fünf Runden! Danach war die Strecke derart schnell abgetrocknet, dass die Slick-Piloten eindeutig im Vorteil waren. Allen voran nutzte Moritz Oberheim (LH) seine Chance. Wie schon bei seinem Sieg zum Saisonauftakt in Wackersdorf kam er mit den Mischbedingungen am besten zurecht und eroberte die Führung. Gegen Rennende holten Marco Bassendowski (Flandria) und Julian Kleinwort (FK) zwar noch einmal auf, doch Oberheim brachte seinen zweiten Saisonsieg letztlich kontrolliert ins Ziel. Ein Waterloo erlebte indessen Tabellenführer Larry ten Voorde. Er hatte zwar auf die richtigen Reifen gesetzt, schied aber mit gebrochenem Radbolzen vorzeitig aus. Die Gesamtführung behält der Youngster trotz der Nullrunde im Finale. Oberheim und Friedrich konnten aber deutlichaufschließen und liegen nun punktgleich in Lauerstellung.

DD2-Masters: Schumacher auf Titelkurs
Thomas Schumacher (CRG) unterstrich in Ampfing seine Titelambitionen. Der Naurother war nach dem Debakel von Templin unschlagbar und ist mit einem weiteren Doppelsieg zurück auf Titelkurs.

Im Zeittraining schien noch Placido Andrisani (FK) zum härtesten Rivalen Schumachers zu werden. Doch der gebürtige Italiener musste im Prefinale mit einem defekten Heckauffahrschutz die Segel streichen und blieb auch im Finale aufgrund einer Zeitstrafe chancenlos. Den sicheren zweiten Platz kassierte somit Michael Becker (Zanardi) in beiden Läufen vor Templin-Sieger Mathias Baumeister (Intrepid).

DD2-World: Wagner baut Führung aus
Die mehrfachen Weltfinalteilnehmer Simon Wagner (Praga) und Andre Huber (FK) fuhren dieses Wochenende in einer eigenen Welt. Schon im Zeittraining kündigte sich der Zweikampf der beiden DD2-Asse an: Bestzeit für Wagner, Platz zwei für Huber.

Dieses Bild sollte auch das Prefinale prägen. Das Duo setzte sich deutlich vom Rest des Feldes ab und machte den Sieg unter sich aus. Auch wenn Huber in direkter Schlagdistanz zum Führenden blieb, konnte er den Sieg des Österreichers nicht verhindern. Doch am Start zum Finale hatte Huber noch ein Ass im Ärmel. Er katapultierte sich zum ersten Mal in diesem Jahr an die Spitze, musste sich dem Druck Wagners aber schon in der zweiten Runde beugen. Fortan waren beide im Doppelpack auf absoluter Augenhöhe unterwegs. Da sich Wagner aber nicht den geringsten Fehler leistete, durfte dieser über Saisonsieg Nummer zwei und den Ausbau der Tabellenführung jubeln. Huber und das Team Kartschmie.de feierten mit Rang zwei jedoch das beste Saisonergebnis und glänzten zudem mit der schnellsten Rennrunde.

Der Preis für den besten "Nebendarsteller" ging im Prefinale an den Drittplatzierten Leon Wippersteg (Praga). Er geriet jedoch am Start zum Finale in eine Rangelei und fiel ans Ende des Feldes zurück. Problemlos lief es derweil für Pascal Marschall (CRG), der sich den dritten Platz vor Patrick Henke (LH) erkämpfen konnte.

Nach der Hitzeschlacht von Ampfing blickt die RMC nun gespannt auf die fünfte und vorletzte Saisonrunde in Wittgenborn. Auf dem anspruchsvollen Vogelsbergring könnten Anfang August bereits die ersten Meisterschaftswürfel fallen...