Dazu gesellt sich einmal mehr ein Heer von Nordschleifenspezialisten aus Privatfahrerkreisen. Die VLN meldet für die Saison 2017 ein Rekordnennungsergebnis, und natürlich werden viele Piloten auch beim ADAC Zurich 24h-Rennen dabei sein. Bis es soweit ist, steht aber ein Vorspiel in drei Akten auf dem Programm: Neben zwei VLN-Läufen gehört auch das 24h-Qualifikationsrennen vom 22. bis 23. April wieder zum Vorbereitungsprogramm.
Wenn die ADAC Westfalenfahrt am Wochenende die VLN-Saison einläutet, dann geht es den meisten Teams auch darum, zügig in die heiße Vorbereitungsphase für das 24hRennen einzusteigen: Neue Fahrermannschaften haben sich formiert, die Fahrzeuge wurden überarbeitet. Viele Details im technischen Reglement wurden angepasst und wollen von den Teams in die Praxis umgesetzt werden: Alles auf Anfang, die Saison kann losgehen. Und sie hat es in sich, denn so früh wie selten zuvor haben einige der wichtigsten Akteure die Karten auf den Tisch gelegt: BMW kündigt fünf M6 GT3 mit Werksunterstützung an. In ihnen wirkt ein Kader von über 20 exzellenten Piloten – darunter eine Reihe ehemaliger 24h-Sieger und Fahrer aus DTM und IMSA. MercedesAMG schickt ebenso viele werksunterstützte Mercedes-AMG GT3 ins Rennen und startet ebenfalls mit einem noch stärkeren Fahrerkader zum Projekt „Titelverteidigung“.
Vier Audi R8 LMS rollen für Audi Sport an den Start, die von Nordschleifen- und Langstrecken-Spezialisten gefahren werden: Alleine dies hätte in früheren Jahren für Freudentänze bei den Fans gesorgt. Doch die Spannung wird durch Privateinsätze exzellenter Teams weiter befeuert: Phoenix (Audi), Walkenhorst (BMW), HTP, Black Falcon und Landgraf (Mercedes-AMG), Frikadelli (Porsche), WTM (Ferrari): Sie alle haben vorzügliche Kader für ihre GT3-Boliden angemeldet.
Reglement weiter optimiert
Dass die Teams so frühzeitig die Karten auf den Tisch legen, könnte auch an der nochmal gestiegenen technischen Transparenz liegen: „Das Reglement wurde im Vergleich zu 2016 in vielen Punkten optimiert“, beschreibt 24h-Rennleiter Walter Hornung. „Reifen, Aerodynamik, Fahrzeugleistung – viele Stellschrauben wurden bewegt und sorgen dafür, dass die Leistung der Fahrer noch wichtiger wird, als sie auf der hochkomplexen Nordschleife ohnehin schon war.“ADAC Nordrhein, VLN und DMSB (Deutscher Motor Sport Bund e. V.) wirkten dabei zusammen, um die Regularien für die Saison 2017 mit Blick auf die Sicherheit aber auch auf die Einsatzkosten zu optimieren. Hornung: „In VLN und beim 24h-Rennen sollen auch weiterhin Privatteams zu realistischen Konditionen fahren können.“ Und das scheint zu fruchten, denn auch in den Produktionswagen- und Cup-Klassen ist das Interesse ungebrochen groß.