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24h Nürburgring
23.04.2018

24h Nürburgring: Die Starterliste ist veröffentlicht

Die Starterliste für das ADAC Zurich 24h-Rennen vom 12. bis 13. Mai auf dem Nürburgring steht fest. 150 Teams haben ihre Nennung abgegeben und stellen sich am Himmelfahrts-Wochenende einer der härtesten Herausforderungen im internationalen Motorsport. Auf der längsten und schönsten Rennstrecke der Welt werden Werksteams und werksunterstützte Mannschaften mit Audi, BMW, Mercedes-AMG und Porsche um den Sieg kämpfen.

Allen voran das Audi Sport Team Land, wo die Vorjahressieger Christopher Mies (Düsseldorf) und Kelvin van der Linde (RSA) Verstärkung in Form des amtierenden DTM-Champions René Rast (AT) erhalten. Als Vierter im Bunde nimmt Kelvins älterer Bruder Sheldon van der Linde (RSA) im Audi mit der Nummer #1 Platz. In der über 30 Fahrzeuge umfassenden Spitzengruppe werden sie es sehr schwer haben mit der Titelverteidigung, denn zu den Herausforderern gehören internationale Top-Piloten ebenso, wie Langstrecken-Stars und altgediente Nordschleifen-Spezialisten. Spannender Motorsport ist aber auch in den weiteren Klassen vorprogrammiert, denn dort vergleichen sich Privatfahrer und weitere Werksteams in den seriennahen und den Cup-Klassen.

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Zum engen Kreis der Siegkandidaten dürften in diesem Jahr ein rundes Dutzend Fahrzeuge gehören, in denen die deutschen Premiumhersteller ihre Werkspiloten an den Start schicken. Doch sie erwartet nicht nur aus den Reihen der eigenen Marken harte Konkurrenz, sondern auch von anderen ambitionierten Einsätzen. Aston Martin, Ferrari, Lamborghini, der bildschöne SCG003C-Sportwagen der Scuderia Glickenhaus: In ihnen allen sitzen exzellente Piloten, die mit der Strecke und ihren Besonderheiten bestens vertraut sind. „Für mich ist der Nürburgring das härteste 24h-Rennen“, fasst deshalb auch DTM-Champion René Rast zusammen, der dem Land-Team bei der Titelverteidigung helfen möchte. „Das 24h-Rennen auf dem Nürburgring ist für mich das schönste und schwierigste Rennen des Jahres – ganz einfach „das“ Saison-Highlight.“ Dem stimmt auch ein anderer DTM-Pilot zu: Daniel Juncadella (ES) nimmt in einem Mercedes-AMG GT3 des Mann-Filter-Teams Platz. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre, als das Rennen jeweils in einer immer wieder dramatischen Schlussphase entschieden wurde, sagt er: „Wir wollen unser Bestes geben, um für die letzten zwei, drei Stunden in einer guten Ausgangsposition zu sein. Dann beginnt der echte Kampf und du musst voll angreifen.“ Das heißt: 22 Stunden lang hohe Geschwindigkeit vorlegen, und doch noch Reserven für den Endspurt haben. Sein Teamkollege Edoardo Mortara (CH) pflichtet bei und betont, dass auf der Nordschleife vor allem eines gilt. „Fahrfehler vermeiden. Wenn dir das gelingt und du halbwegs schnell bist – du musst meiner Meinung nach nicht einmal der Schnellste sein – hast du eine gute Chance, in der Spitzengruppe dabei zu sein.“ Mit ihrem Podiumsplatz beim ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen Mitte April und dem Sieg für die Markenkollegen Yelmer Buurman (NL), Thomas Jäger (Putzbrunn) und Jan Seyffarth (Leimbach) hat Mercedes-AMG auf jeden Fall seine Ansprüche für dieses Jahr untermauert: den Sieg beim Nordschleifenklassiker.


BMW konzentriert sich, Porsche greift an

Den Sieg wollen aber auch andere unbedingt einfahren: BMW zum Beispiel, die mit den BMW M6 GT3 des Rowe Teams zwar nur zwei Werksfahrerteams ins Rennen entsendet. Doch die haben es in sich. Nicky Catsburg (NL) und Martin Tomczyk (Kolbermoor) belegten im 24h-Qualirennen nach einem sehr spannenden Finale den zweiten Rang. Nun brennt die Mannschaft, zu der unter anderem auch der Vorjahressieger Connor De Phillippi (USA) hinzugestoßen ist, auf das „Rückspiel“ beim 24h-Rennen. Eine deutlich größere Equipe schickt dagegen Porsche an den Nürburgring. „Wir haben fünf Teams, die insgesamt acht 911 GT3-R einsetzen, die theoretisch alle um den Gesamtsieg mitfahren können“, beschreibt Richard Lietz (AT). Er sitzt in einem der beiden Manthey-Porsche, die mit den Startnummern #911 und #912 antreten werden. Acht exzellente Langstreckenpiloten teilen sich die Cockpitarbeit im Rekordsiegerteam des 24h-Rennens. „Das Rennen ist ein großer Auftritt für uns, denn die Nordschleife hat Tradition im Hause Porsche“, sagt Lietz. Nicht nur in der Klasse der Gesamtsiegkandidaten werden die Zuffenhausener Sportwagen stark vertreten sein. Lietz: „Insgesamt rund 40 Porsche sind 2018 am Start. Wir Fahrer sind deshalb alle hochmotiviert, und es wäre schön, wenn wir mit dem sechsten Gesamtsieg für Manthey einen neuen 24h-Rekord aufstellen könnten. Aber das wird sehr schwer. Es wird mit Sicherheit ein spannendes Rennen.“


20 verschiedene Marken am Start

Die Fans dürfen sich aber nicht nur auf einen spannenden Kampf um den Gesamtsieg freuen. Denn auch wenn das Starterfeld in diesem Jahr etwas kleiner ausfällt als im Vorjahr, stimmt die sportliche Klasse. So ist die seriennahe SP3-Klasse etwa stark besetzt – in ihr starten 14 Fahrzeuge. Noch etwas stärker wird das Feld der BMW 235i Racing sein, wo 15 Teams antreten. Auch die GT4-Klasse, in der gewissermaßen die seriennahe Verwandtschaft der GT3 in der Topkategorie unterwegs sind, ist gut bestückt. Diesen Fahrzeugtyp entdecken immer mehr Hersteller als Betätigungsfeld für ihre Kundensportprogramme, und entsprechend sind neben den „altbekannten“ Porsche Cayman hier auch Audi R8 LMS GT4, BMW M4 oder Mercedes-AMG GT4 zu finden. Als ebenso zukunftsträchtig gilt die TCR-Klasse, in der mit neun Teilnehmern das Feld ebenfalls Zuwachs bekommen hat. Hier tritt unter anderem das Werksteam von Hyundai an, um den prestigeträchtigen Nordschleifensieg zu holen. In anderen Klassen konkurrieren Werksmannschaften von Subaru und Toyota: Auch dies ein Indiz für das Prestige, das mit dem 24h-Rennen verbunden ist. Insgesamt sind 20 unterschiedliche Marken am Start, die das Rennen auch 2018 zu einer vielfältigen, bunten und spannenden Angelegenheit machen.
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