VLN
15.09.2021
Platz zwei nach engem Kampf an der Klassenspitze für X85racing
Nachdem es in der Nacht und am frühen Morgen vor dem Zeittraining ab 8:30 Uhr regnete, war die Strecke noch sehr nass und so manches Team wartete ab wie sich die Bedingungen in den 90 Minuten entwickeln werden. Mit Herunterlaufen der Uhr wurde es immer voller und die ersten Vorfälle auf der Nordschleife machten es schwer eine freie Runde zu fahren. Dadurch musste sich X85racing mit dem zweiten Startplatz der Klasse zufriedengeben.
Pünktlich um 11:40 Uhr machten sich die drei Startgruppen auf die Einführungsrunde und die Ampel gab um 12:00 Uhr das Rennen über 360 Minuten frei. Startfahrer Bohrer arbeitete sich noch im ersten Umlauf bis ans Heck des Konkurrenten heran und es begann ein harter, aber immer fairer Zweikampf an der Spitze mit stets wechselnden Positionen. Dieses Duell ging bis zum Fahrerwechsel auf Wylach zwei Stunden lang und fand viel Aufmerksamkeit im Livestream. Der Wuppertaler lieferte sich dann aufgrund einer anderen Strategie der Overbeck-Brüder ein Fernduell.
Zum letzten Renndrittel stieg Teamchef Holthaus ins Cockpit. Zahlreiche Doppel-Gelb und Code-60 Passagen machten ihm jedoch ein Aufholen und Fortführen des Wettkampfs unmöglich. Hinzu kam ein ungeplanter Stopp, da Holthaus Kontakt mit einem Teilnehmer hatte, der einen Schleppverband partout nicht überholen wollte. Somit stiegen die X85racing Piloten nach sechs Rennstunden auf die zweite Stufe des Siegertreppchens.
Stimmen nach dem 6h-Rennen
Oliver Reyle, Teammanager: „Das 6 h-Rennen ist immer ein Höhepunkt im Rennkalender. Mit der nassen Strecke war das Qualifying noch sehr tricky und wir gingen sehr spät erst aus der Box und fanden leider keine freie Runde mehr und es ging von Position zwei aus ins Rennen. Michael zeigte wieder, was er am Steuer leisten kann und überholte alle Autos der anderen Klassen noch auf dem Grand-Prix-Kurs, um neben Overbeck auf die Nordschleife zu gehen. Es folgte Rennsport vom feinsten und die Runden waren bis auf wenige Zehntelsekunden identisch.“
„Dank der Mindeststandzeit von insgesamt 12 Minuten verliefen die geplanten Stopps bis auf den Letzten ruhig und routiniert. Das Team ist sehr eingespielt, das zeichnet uns aus. Ein kleiner Fehler, den wir in der Nachbesprechung für die Zukunft vermeiden wollen, kostete uns etwa 30 nicht einkalkulierte Sekunden zusätzlich. Als dann Gerrit noch in der letzten Stunde ankündigte, dass er erneut für eine Reparatur der Nase zum Service kommt, war die Taktik dahin. Mit ein wenig Tape als Pflaster auf der Front brachte er den Clio dann hart erkämpft auf Platz zwei ins Ziel. Das Auto war trotz des Serienmotors konkurrenzfähig und wir freuen uns auf den nächsten Kampf beim achten Lauf.“, schließt Reyle ab.
Gerrit Holthaus, Teamchef: „Mein Schluss-Stint war geprägt von Gelb, Doppelt-Gelb und Code-60. Spaß hat es im Auto eigentlich nicht gemacht, da flüssiges Fahren im Prinzip nicht möglich war. Ein weiteres Mal muss ich die Vergabe von Lizenzen und Permits an den ein oder anderen Teilnehmer infrage stellen. Da wird bei einfacher gelber Flagge mit Tempo 50 hinter einem Schleppverband geschlichen oder eine Vollbremsung bereits 150 Meter vor einer Code-60 Zone eingeleitet. So können auch Rennen entschieden werden. Besagte Code-60 Zonen haben mal wieder unser Rennen entschieden. Ich hatte leider eine Große davon erwischt, die der Konkurrenz von Five-Speed erspart blieb. Aber grundsätzlich war es ein gelungenes Wochenende. Das Auto lief sehr gut und wir hatten mit allen Teammitgliedern sehr viel Spaß.“
Michael Bohrer: „Rückblickend war es wieder ein schönes Wochenende mit einem hervorragend eingespielten Team und bester Stimmung. Der Clio lief wieder fantastisch, jedoch konnten wir im Qualifying noch nicht das gesamte Potenzial ausspielen. Noch in der Startrunde war ich mit dem Five-Speed-Clio Seite an Seite, als es auf die Nordschleife ging und wir hatten über den gesamten zwei-Stunden-Stint herrliche Kämpfe. In Führung liegend übergab ich an Marc, der ebenso bis zur Erschöpfung Vollgas angriff. Mit den vielen Zwischenfällen zum Ende hin wurde Gerrit um die Siegchance gebracht und wir müssen mit dem zweiten Platz zufrieden sein. Die Fortsetzung des Duells folgt in zwei Wochen.“
Marc Wylach: „Ich sehe auf das vergangene Wochenende grundsätzlich positiv zurück und denke, mit dem zweiten Platz können wir zufrieden sein, da wir das Glück nicht unbedingt auf unserer Seite hatten, wie Gerrit und Michael schon sagten. Auch mein Stint war von vielen Gelbphasen und Code-60 Zonen geprägt, sodass es schwer war, richtig in einen Rhythmus zu kommen. Ich glaube, dass die lange Rennpause von acht Wochen vielen Fahrern nicht gutgetan hat. Wir im Team wissen, was wir beim nächsten Mal noch besser machen können und freuen uns, dass es schon in weniger als zwei Wochen mit dem nächsten Lauf weiter geht und greifen auf jeden Fall wieder an!“
Am 25. September 2021 folgt mit dem 53. ADAC Barbarossapreis bereits der achte Saisonlauf. Das große Finale der Nürburgring Langstrecken-Serie ist dann am 09. Oktober 2021 der PAGID Racing 45. DMV Münsterlandpokal. Hier geht es dann nicht nur um die Siegertrophäen, sondern den Gewinnern winkt auch wieder ein köstlicher Schinken als extra Belohnung.