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ADAC Kart Masters
08.08.2022

ADAC Kart Masters startet in Kerpen in zweite Jahreshälfte

Der traditionsreiche Erftlandring in Kerpen begrüßte am vergangenen Wochenende über 130 Fahrerinnen und Fahrer aus Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland zum vierten Lauf des ADAC Kart Masters. Bei hochsommerlichen Temperaturen erlebten die Teilnehmer packende Rennen – vor dem Finale im September sind noch alle Titelentscheidungen offen.
 
Nach dem letzten Rennen in Oschersleben legte das ADAC Kart Masters eine Pause von fünf Wochen ein. Nun ging es für die Fahrer und Teams ins Erftland nach Kerpen. Die 1.107 Meter lange Strecke trägt eine große Tradition im deutschen Kartsport. Bereits der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher und Vierfachchampion Sebastian Vettel haben auf dem Asphalt ihre Karrieren begonnen.
 
In Kerpen ging es bereits darum erste Entscheidungen im Titelkampf herbeizuführen, doch in allen sechs Kategorien bleibt es weiterhin offen. Die Meister werden erst beim Finale vom 9.-11. September in Mülsen geehrt. Die Tagessiege in Kerpen gingen an Dean Hoogendoorn (Mini), Luca Schwab (OK Junior), Lenny Ried (OK), Elia Weiss (X30 Junior), Maximilian Schleimer (X30 Senior) und Tim Tröger (KZ2).

Mini: Dritter Tagessieg von Dean Hoogendoorn

Tabellenführer Dean Hoogendoorn (Wourbrugge/Alonso-Kart by Kidix) erlebte einen perfekten Start in die zweite Jahreshälfte. Der junge Niederländer fuhr die Pole-Position heraus und gewann beide Vorläufe. Aus dem Spitzenplatz gab es dann auch im ersten Rennen kein Halten. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Arjen Kräling (Winterberg) setzte er sich vom Feld ab und siegte. Hinter den Beiden folgte ein TB Racing Team-Duo bestehend aus Luke Kornder (Zülpich) und dem Niederländer Tom Papenburg (Laren). Die Top-Fünf schloss Moritz Groneck (Melle/CRG Holland) ab.
 
Letzterer feierte dann im zweiten Durchgang seinen ersten Laufsieg. Nach dem Start führte erst Hoogendoorn das Klassement an. Doch im weiteren Verlauf verlor er trotz eines Konters seine Spitzenposition an Groneck und fiel auch hinter Kornder auf Rang drei zurück. Es schien das die ersten Beiden sich bis zum Ziel absetzen können. Doch Hoogendoorn zündete in der letzten Runde nochmals seine Reserven und kämpfte sich wieder an Kornder auf Rang zwei vorbei. „Nach dem das erste Rennen sehr gut verlief, war das zweite sehr knapp. Ich habe aber das Beste gegeben, bin mit meiner Leistung zufrieden und glücklich“, so der Tagessieger im Ziel. Kräling fuhr im Verlauf der 13 Rennrunden auf einem sicheren vierten Rang. Papenburg setzte sich auf Platz fünf gegen Semir Velija (Mainz/FSR Motorsport Performance) durch.
 
Meisterschaftsstand Klasse Mini nach 8 von 10 Läufen:
1. Dean Hoogendoorn (196 Punkte)
2. Luke Kornder (174 Punkte)
3. Arjen Kräling (162 Punkte)
4. Moritz Groneck (154 Punkte)
5. Tom Wickop (89 Punkte)

OK Junior: Doppelsieg und Meisterschaftsführung für Luca Schwab

Die Rennen der OK Junioren verliefen am Sonntag teils turbulent und sahen mit Luca Schwab (Essen/TB Racing Team) einen strahlenden Doppelsieger, damit gerechnet hatte der Rennfahrer aus dem Ruhrgebiet aber nicht. „Der Sieg im ersten Rennen kam schon sehr überraschend. Gemeinsam mit meinem Mechaniker haben wir dann für das zweite Renne ein Setup erarbeitet, welches es mir ermöglicht hat, meine Position zu verteidigen“, erklärte Schwab im Siegerinterview.
 
Dabei kämpften im ersten Durchgang Polesetter Rodrigo Seabra (Maia/Lanari Racing Team) und Simon Rechenmacher (Rosenheim/TB Racing Team) um den Sieg. Während Rechenmacher führte, kam es jedoch zu einer Kollision, bei welcher der Bayer ausschied. Seabra kreuzte zwar als Sieger das Ziel, bekam im Anschluss aber eine Zeitstrafe und wurde in der Ergebnisliste nur noch als Sieber geführt. Den Sieg erbte Schwab vor dem tschechischen Gastfahrer Jindrich Pešl (Valašské Mezirici) und Phil Colin Strenge (Unterensingen/ADAC Württemberg e.V.). Platz vier und fünf gingen an Mathilda Paatz (Köln/TB Racing Team) und Calvin Peter (Königsfeld/Lanari Racing Team).
 
Aus der letzten Startposition brannte Rechenmacher im zweiten Lauf ein wahres Feuerwerk ab und fuhr bis auf Position zwei nach vorne. Dabei setzte er zum Ende sogar noch Schwab unter Druck, doch der Spitzenreiter behielt einen kühlen Kopf und siegte. Hinter den beiden Teamkollegen folgte eigentlich Seabra, doch eine erneute Zeitstrafe warf den Portugiesen wieder aus den Top-Fünf heraus. Diese komplettierten Paatz, Pešl und Strenge.
 
Meisterschaftsstand Klasse OK Junior nach 8 von 10 Läufen:
1. Luca Schwab (185 Punkte)
2. Simon Rechenmacher (179 Punkte)
3. Mathilda Paatz (179 Punkte)
4. Rodrigo Seabra (121 Punkte)
5. Daniel Brozovic (95 Punkte)

OK: Lenny Ried mit weiterem Sieg auf Meisterkurs

Das Rennwochenende der OK-Klasse begann am Samstag kurios. Nach dem Lenny Ried (Ehingen/Lanari Racing Team) im Qualifying die Bestzeit fuhr, verzichteten alle vier Fahrer am Nachmittag volle Heats zufahren. Somit lag Ried weiterhin an der Spitze. Wie beflügelt meldete sich Juliano Holzem (Polch/Dörr Motorsport) im ersten Finale zurück und erkämpfte sich vor Ried und Max Schlichenmeier (Frankfurt/TB Racing Team) den Sieg. Für Holzem war das Wochenende eine doppelte Belastung. Neben den Rennen in Kerpen, trat er auch parallel beim vierten Saisonlauf der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring an.
 
Im zweiten Lauf gewann Holzem den Start und schien auf dem Weg zum Doppelsieg. Doch Ried schloss zum Ende wieder auf und kämpfte sich in einem engen Finale noch am Führenden vorbei. Damit gewann der Ehingener auch den Tagessieg: „Schon im ersten Rennen war ich am Ende dran, hatte dann aber etwas Pech. Im zweiten Durchgang ging die Taktik auf und ich freue mich gewonnen zu haben.“ Nach einem Ausfall am Morgen reihte sich Philipp Salzmann (Limburg/TB Racing Team) diesmal als Drittplatzierter vor Schlichenmeier ein.
 
Meisterschaftsstand Klasse OK nach 8 von 10 Läufen:
1. Lenny Ried (206 Punkte)
2. Juliano Holzem (157 Punkte)
3. Philipp Salzmann (131 Punkte)
4. Max Schlichenmeier (128 Punkte)
5. Nikita Gense (54 Punkte)

X30 Junior: Laufsiege für Elia Weiss und Finn Wiebelhaus

Mit einem perfekten Samstag startete Elia Weiss (Aschheim/TB Racing Team) in das Renngeschehen. Der Rookie war Schnellster im Zeittraining und gewann beide Vorläufe. Damit zählte er auch zu den großen Favoriten auf den Tagessieg. Ein einfaches Spiel hatte er in den Finals aber nicht. Im ersten Durchgang hing ihm über die gesamte Renndistanz Finn Wiebelhaus (Obertshausen/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) dicht im Nacken, zum Angriff kam es aber nicht. Ebenfalls in Schlagdistanz war Davin Singer (Offenburg/TR Motorsport). Doch der Baden-Württemberger rollte in der letzten Runde mit einem technischen Problem aus. Neuer Drittplatzierter war Alex Mohr (Hofheim/TB Racing Team) vor Jan Waibel (Schwäbisch Gmünd/RMW Motorsport). Beide mussten im Anschluss ebenfalls einen Rückschlag verkraften. Mohr erhielt einen Wertungsausschluss, Waibel fiel durch eine Spoilerstrafe hinter Mika Höckendorf (Wuppertal/AT Motorsport) und Nikolas Simic (Ludwigsburg/Dutt Motorsport) auf Rang fünf zurück.
 
Im zweiten Durchgang waren es wieder Weiss und Wiebelhaus die den Ton an der Spitze angaben. Zu einer Entscheidung kam es wenige Runden vor dem Ziel: Der Führende Weiss geriet leicht ins Aus und musste sowohl Wiebelhaus als auch Waibel ziehen lassen. Letzterer erhielt im Ziel wieder eine Spoilerstrafe und brachte Weiss damit den Tagessieg ein. “In beiden Rennen war es zu Beginn sehr eng, ich konnte mich aber jeweils in der zweiten Hälfte etwas lösen. Am Ende habe ich durch meinen Fehler im zweiten Lauf nur wenige Punkte verloren und bin glücklich mit dem Tagessieg”, fasste Weiss im späteren Interview zusammen. Hinter den beiden Spitzenreitern schaffte Adrian Lorenz (Kirchberg) vor Höckendorf den Sprung auf Rang drei.
 
Meisterschaftsstand Klasse X30 Junior nach 8 von 10 Läufen:
1. Elia Weiss (159 Punkte)
2. Finn Wiebelhaus (153 Punkte)
3. Tommie Lycklama a Nijeholt (125 Punkte)
4. Nikolas Simic (111 Punkte)
5. Alex Mohr (102 Punkte)

X30 Senior: Maximilian Schleimer hält mit Sieg die Meisterschaft spannend

Das Feld der X30 Senioren zeigte in Kerpen wieder besonders knappe Rennen. Im Zeittraining trennten die ersten 27 Fahrerinnen und Fahren weniger als eine Sekunde - Polesetter war Gastfahrer Maddox Wirtz (Bornheim/RMW Motorsport). Im Verlauf der Heats meldete sich Tabellenführer Herolind Nuredini (Oststeinbek/CV Performance Group) zu Wort und übernahm das Zepter. Entsprechend spannend verliefen auch die beiden Finalrennen am Sonntag. Im ersten Durchgang wechselten sich zu Beginn gleich mehrere Fahrer an der Spitze ab. Letztlich setzte sich Wirtz durch und siegte vor Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/Giti Tire Motorsport by WS Racing), Torben Gröhndahl (Hamburg/CV Performance Group), Nuredini und Julien Koch (Wehrheim/MSC Langenfeld e.V.).
 
Auftaktsieger Wirtz gewann auch im Nachmittagsrennen den Start, verlor aber seinen Platz wenig später an Nuredini. Der Schleswig-Holsteiner geriet im Anschluss selber unter Druck. Von hinten kämpfte sich ADAC Stiftung Sport-Pilot Schleimer nach einem schlechten Start nach vorne und stürmte wenig später an die Spitze. Mit seinem ersten Saisonsieg sicherte er sich auch den Tageserfolg und war entsprechend zufrieden: "Ich habe ein zweigeteiltes Wochenende erlebt und nach dem schlechten Samstag nicht damit gerechnet, heute zu siegen. Umso schöner ist dieser Erfolg.” Das RMW Motorsport-Duo Wirtz und Jannik Remmert (Petersberg) sowie Max Ohsenbrink (Welver/KSL Racing Team) schlossen die Top-Fünf ab.  
 
Meisterschaftsstand Klasse X30 Senior nach 8 von 10 Läufen:
1. Herolind Nuredini (193 Punkte)
2. Maximilian Schleimer (158 Punkte)
3. Torben Gröhndahl (142 Punkte)
4. Felix Wischlitzki (118 Punkte)
5. Timo Kischkat (89 Punkte)

KZ2: Spiel, Satz und Sieg für Tim Tröger

Ein tadelloses Wochenende erlebte Tim Tröger (Plauen/Maranello SRP Factory Team) auf dem Erftlandring in Kerpen. Bereits im Qualifying führte er das 35 Mann starke Feld an und gab diese Position im weiteren Verlauf nicht mehr aus der Hand. Am Sonntagabend freute er sich über eine maximale Punkteausbeute. “Solch ein Ergebnis hatte ich nicht erwartet. Wegen Prüfungen in der Uni bin ich erst am Freitagabend angereist und hatte im Vergleich zu den anderen einen Trainingsrückstand erwartet. Ab der ersten Sitzung hatten wir aber ein gutes Setup und ich konnte voll attackieren. Mit Blick auf die Meisterschaft war das ein wichtiges Wochenende”, fasste Tröger zusammen.
 
Jeweils in seinem Windschatten lag Teamkollege Jannik Julius-Bernhart (Bad Brückenau/ Maranello SRP Factory Team). Der Youngster wurde Zweiter und fuhr damit seine bisherige Saisonbestleistung ein. Auch auf den weiteren Plätzen gab es in beiden Wertungsläufen keine Veränderungen - Kevin Stehouwer (Achthuizen/Barry Mutter) und Jeffrey Fikse (Vaassen/VRL Motorsport) kreuzten jeweils als Dritter und Vierter den Zielstrich. Auf Position fünf wechselten sich Lukas Schächer (Steinhöring/Haak Motorsport) und Noah Brandt (Breitenheim/Energy Corse Benelux) ab.
 
Meisterschaftsstand Klasse KZ2 nach 8 von 10 Läufen:
1. Tim Tröger (190 Punkte)
2. Alexander Schmitz (126 Punkte)
3. Jannik Julius-Bernhart (118 Punkte)
4. Jakob Bergmeister (93 Punkte)
5. Lukas Schächer (91 Punkte)
 
Vom 9.-11. September fallen dann in der Arena E in Mülsen die Entscheidungen für die Saison 2022. Während sich in den Klassen OK und KZ2 schon ein deutliches Bild abzeichnet, ist in den anderen vier Kategorien noch alles offen.